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Mit energetischer Modernisierung zur Werterhaltung

11.07.2016

Sind im Haus oder der Eigentumswohnung die Fenster und Türen undicht? Braucht es eine Verbesserung der Wärmedämmung? Wie lassen sich Erneuerungsinvestitionen finanzieren? Über 100 Teilnehmende nahmen am HEV Info-Treff zum Thema «Energetische Modernisierung» teil, um Tipps und Anregungen zum richtigen Vorgehen bei energetischen Verbesserungen zu erhalten.

Der HEV-Info-Treff der Sektion St.Gallen fand in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank St.Gallen in deren Tagungsräumlichkeiten beim Roten Platz statt. Zahlreiche Teilnehmende nutzten die Informationsveranstaltung für Anregungen bei Sanierungsvorhaben und das anschliessende Stehdinner für neue Begegnungen.

Investitionen sollen sich langfristig rechnen

Dieter Leopold, Vorsitzender der Bankleitung Raiffeisenbank St.Gallen, betonte die Bedeutung der Werterhaltung bei eigenen Gebäude. Damit Investitionen werterhaltend wirkten, sei bei energetischen Modernisierungen auch das Timing wichtig. Im richtigen Moment zu sanieren helfe, unnötige Investitionen zu vermeiden. Albano Finotti, Teamleiter Privatkunden, stellte anhand zahlreicher Praxisbeispiele das Online-Analysetools «eValo» (www.evalo.ch) vor. Dieses führt Nutzer in die komplexe Thematik einer Gebäudesanierung ein und berechnet den Kostenrahmen für die Arbeiten. Die Ergebnisse können als Basis für ein Gespräch mit einem Planungs-, Architektur- oder Energieberatungsbüro eingesetzt werden.

Energetisches Renovieren

Silvia Gemperle, Leiterin Energie und Bauen bei der Energieagentur St.Gallen, zeigte auf, wie eine Gebäudemodernisierung mit den Anliegen und Prioritäten der Hauseigentümer abgestimmt werden kann. Sie zeigte verschiedene Sanierungsmöglichkeiten bei Dächern, Fenstern, Aussenwänden, der Wärmeerzeugung oder Haushaltsgeräten auf. Eine koordinierte und etappenweise Umsetzung, die mit Objekt und Standort abgestimmt sei, diene der Erhaltung oder gar Wertvermehrung eine Liegenschaft, lautete ihr Fazit. Der Kanton St.Gallen unterstütze die Erstellung von Konzepten mit Beiträgen und gewähre einen Umsetzungsbonus bei der Realisierung von konkreten Massnahmen.

Wohn- und Wirtschaftsstandort als Symbiose

Der neue Geschäftsführer des HEV Stadt St.Gallen, Remo Daguati, zeigte auf, wie bei der Wahl eines Wohnstandorts nebst der Erreichbarkeit vor allem auch die Nähe zu attraktiven Arbeitsplätzen im Vordergrund stehe. Trends in der Wirtschaft wie Strukturwandel, Automatisierung oder neue digitale Geschäftsmodelle forderten die Ostschweiz aufgrund ihrer Lage und Branchenstruktur überdurchschnittlich. Die Ostschweiz müsse ihrem Arbeitsplatzstandort deshalb Sorge tragen und noch attraktivere Rahmenbedingungen schaffen. Dafür setze sich der HEV auf verschiedenen Ebenen laufend ein. Bei den geplanten Ausbauprojekten im öffentlichen Verkehr und bei der Strasseninfrastruktur profitiere die Region St.Gallen im Vergleich zu anderen Landesteilen noch zu wenig. Hier seien weitere Anstrengungen nötig, was sich schlussendlich auf die Werthaltigkeit von Liegenschaften auswirke.

Förderpolitik mit Augenmass

Christoph Solenthaler, Präsident des HEV Stadt St.Gallen, bedankte sich bei der Raiffeisenbank für das Gastrecht und wies in seinem Schlusswort darauf hin, dass bei Sanierungsmassnahmen von Häusern das Augenmass nicht verloren gehen dürfe. Durch den geschickten Einsatz neuer Technologien lasse sich auch in älteren Gebäuden bereits viel Wirkung erzielen. Da kantonale und städtische Förderprogramme letztendlich von Steuerzahlern getragen werden, müsse auch dort auf Nachhaltigkeit geachtet werden.