Die 124. Mitgliederversammlung der St.Galler Sektion des Hauseigentümerverbands (HEV) führte über 500 Mitglieder und Gäste in den OLMA Messen St.Gallen zusammen. Wichtigste Themen waren die Entwicklung der Agglomeration, der Handlungsspielraum in der Stadtentwicklung sowie der anhaltende Stillstand beim städtischen Steuerfuss. Christoph Solenthaler wurde für eine weitere Amtsdauer als Präsident bestätigt.
Über 500 Mitglieder trafen sich zur 124. Mitgliederversammlung des HEV Stadt St.Gallen. Nebst zahlreichen Gästen aus Politik und befreundeten Verbänden des Sektionsgebiets überbrachte Stadtpräsident Thomas Scheitlin die Grussworte des St.Galler Stadtrats. Silvia Gemperle von der Energieagentur St.Gallen zeigte im Anschluss die Möglichkeiten aus Sicht der kantonalen und städtischen Energieförderung auf. Abgerundet wurde der Anlass vom Auftritt des Jodler Trios Dörig Stricker Peterer, welches bei den Mitgliedern für Stimmung sorgte.
Entwicklung heisst Lebensfähigkeit
Präsident Christoph Solenthaler betonte in seiner Präsidialrede, dass nur eine prosperierende, sich entwickelnde Stadt auch eine lebensfähige Stadt sei. St.Gallen müsse sich deshalb aus der Deckung wagen und an der eigenen Attraktivität arbeiten. Dass sich Arbeitsgruppen für die Belebung der Innenstadt einsetzen und parallel dazu die Mobilität in die Stadt eingeschränkt werde, sei kaum zielführend. Stattdessen könnten durch die bessere Erschliessung der Agglomerationsgemeinden mehr Frequenzen in die Stadt geführt werden, was die Entwicklung der gesamten Region stärke.
Handlungsspielraum beim Bau erhalten
Die Übergangsbestimmungen für das neue Planungs- und Baugesetz seien aus Sicht von Christoph Solenthaler unglücklich ausgefallen. Man müsse sich vor einem mehrjährigen Moratorium fürchten, bis die Vorzüge des neuen Gesetzes in der Stadt zur Anwendung kommen. Bis dahin müssten in den planerischen Intensivgebieten die Aufzonungen so rasch als möglich vorgenommen werden, damit sich St.Gallen in der Stadtentwicklung einen Handlungsspielraum erhalten kann.
Stillstand bei Steuerfuss
Christoph Solenthaler erneuerte seine Kritik, dass das vom Stadtrat stipulierte Ziel einer Steuerfusssenkung auf den Durchschnitt des kantonalen Steuerfusses nicht erreicht werde. Die Stadt habe in der Spezialfinanzierung Reserven von gut 70 Mio. Franken, in der Vorfinanzierung sogar solche von über 100 Mio. Franken angelegt. Weder Stadtrat noch Parlament seien trotz solch erheblicher Reserven nicht in der Lage, die steuerliche Attraktivität von St.Gallen zu verbessern. Der Vorstand des HEV St.Gallen kann sich mittlerweile vorstellen, in diesem Thema eine Bürgerinitiative zu unterstützen oder selber aktiv zu werden. Eine Mitgliederbefragung dazu ist in Vorbereitung.
Wiederwahlen und Erweiterung des Vorstands
Bei den Wahlen für die Amtsdauer 2017 – 2020 gab es keine Überraschungen. Sowohl der Präsident Christoph Solenthaler wie auch der bisherige Vorstand wurden durch die Mitglieder mit Applaus für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Zur Erweiterung des Vorstands wurden neu Corina Saxer-Stacher, Dozentin am GBS St.Gallen, Beat Schmid, Versicherungsbroker sowie Sandra Steinemann, Mitglied des Stadtparlaments und Immobilienbewirtschafterin, einstimmig gewählt.