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HEV fordert Denkpause beim Busdepot

02.07.2020

Vernehmlassung zum Fahrplan 2021 – Der HEV Stadt St.Gallen stellt Verbesserungen bei der Anbindung von St.Gallen im Fernverkehr fest. Diese werden nach wie vor durch ein nicht optimiertes S-Bahn-System getrübt. Alternative Stossrichtungen sind nach Ansicht des HEV nötig, um mit einem wirksameren öffentlichen Verkehr die Entwicklung der Stadt St.Gallen zu stärken.

Mit der Publikation der künftigen Fahrpläne im Internet hat das kantonale Amt für öffentlichen Verkehr allen Anspruchsgruppen die Gelegenheit gegeben, zum Fahrplanentwurf 2021 Stellung zu beziehen. Der HEV Stadt St.Gallen hat sich – trotz einzelner Lichtblicke – im Rahmen der Vernehmlassung kritisch zum Tempo der Weiterentwicklung im städtischen öffentlichen Verkehr geäussert.

Fernverkehr gestärkt, einzelne Lichtblicke bei S-Bahn
Der HEV Stadt St.Gallen begrüsst, dass St.Gallen mit dem neuen Fahrplan im Fernverkehr besser an die umliegenden Zentren angebunden wird. Die Direktstrecke St.Gallen – Zürich wird bei den Fahrzeiten beschleunigt, ebenso die Strecke St.Gallen – München. Dass beim Bahnhof Bruggen neu über gewisse Tageszeiten ein Halbstundentakt erreicht wird, bestätigt die Forderung des HEV, dass mit betrieblichen Optimierungen und ohne grosse Infrastruktur-Investitionen Verbesserungen erreicht werden. Generell ist man aber weit davon entfernt, einen annähernden Viertelstundentakt für die Stadtbahnhöfe, insbesondere auch Haggen, zu erreichen. Wegen der ungenügenden innerstädtischen Abstimmung werden gewonnene Zeitvorteile beim Fernverkehr bei vielen Verbindungen in die Stadtquartiere gleich wieder verspielt.

Neues Busdepot ins städtische Sparprogramm aufnehmen
Es braucht gemäss Stellungnahme des HEV bereits bis 2024/2025 alternative Stossrichtungen, um das städtische öV-System weiter zu verbessern. Ideen, wonach künftig Intercity-Neigezüge via Wallisellen geführt werden, könnten die Fahrzeiten Richtung Westen weiter reduzieren und so freie Kapazitäten für das städtische S-Bahn-Netz schaffen. Im Gleichschritt soll das Überangebot bei den städtischen VBSG-Linien zugunsten einer gestärkten städtischen S-Bahn überarbeitet werden. Mit dem Entschlacken der Buslinien wäre auch eine Reduktion des Fahrzeugbestands möglich. Entsprechend könnte auf das kostspielige, auf 100 Millionen Franken geschätzte neue Busdepot der städtischen Verkehrsbetriebe am Standort Zürcher Strasse / Rechenstrasse verzichtet werden. Ein solches Depot macht aus Sicht des HEV während der jahrelangen und dringend nötigen Instandsetzung der Stadtautobahn A1 und dem Teilprojekt 3. Röhre Rosenberg keinen Sinn. Die Zürcher Strasse würde mit den ausströmenden Bussen der VBSG zusätzlich belastet, der Flaschenhals beim Autobahnzubringer Kreuzbleiche bzw. die Zufahrten von Westen zur Innenstadt (et vice versa) weiter abgeschnürt. Mit dem Verzicht auf ein neues Busdepot kann schliesslich ein erheblicher Beitrag an das städtische Sparprogramm geleistet werden.

Viertelstundentakt bei Stadtbahnhöfen bleibt HEV-Forderungbr/> Der HEV Stadt St.Gallen fordert das Amt für öffentlichen Verkehr weiterhin auf, zusammen mit den zuständigen Planungsbehörden der Stadt St.Gallen über die Fahrplanung 2021 hinaus notwendige Massnahmen einzuleiten, damit sämtliche Stadtbahnhöfe von St.Gallen mit einem annähernden Viertelstundentakt bedient werden. Zudem sind auf Seite der Infrastruktur im Hinblick auf nächste Planungsvorhaben im öffentlichen Verkehr sämtliche Abklärungen für Eingaben zu tätigen, damit finanzierbare infrastrukturelle Lücken zielgerichtet behoben werden.