• News

Technologiecluster statt Busdepots

HEV Stadt St.Gallen
16.02.2018

Neue Arbeitsplätze für St.Gallen - Die Stadt St.Gallen stagniert. Oder schrumpft. Das nun schon im dritten Jahr. Alle anderen Schweizer Städte wachsen. Ich habe dieses Thema an dieser Stelle bereits mehrmals angesprochen und wurde dafür auch schon getadelt, man solle doch nicht immer so Schwarzmalen. Der St.Galler Stadtrat bemüht sich wie üblich um Beschwichtigung. Mit einer Strategie der kleinen Schritte soll nun reagiert werden. Doch was St.Gallen braucht ist ein Befreiungsschlag. Eine neue Vision für seine Entwicklung – und der Schlüssel dafür liegt in St.Fiden.

Menschen leben und wohnen dort, wo sie langfristig Aussicht auf Arbeit haben. Denn wesentliche Faktoren bei der Standortwahl von Menschen sind das Bildungsangebot und der Stellenmarkt. Doch gerade die Arbeitsplätze der Privatwirtschaft in St.Gallen schrumpfen. Handel, Gewerbe und Industrie verlieren an Boden. Zum grossen Glück wächst die ICT-Wirtschaft. Was zudem munter gedeiht und prosperiert ist dafür der öffentliche Sektor – St.Gallen mutiert zur Beamtenstadt.

Damit St.Gallen auf den Weg des Erfolgs zurückfindet, braucht es neue Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft. Gefragt sind auch Raum für Wohnungen und eine gute Erreichbarkeit. Dann kommen auch die Bewohner wieder zurück. Deshalb kämpft der HEV gemeinsam mit der IG Wirtschaft St.Fiden für eine mutige Arealentwicklung in St.Fiden. Autobahn und Gleise gehören überbaut, um Platz für die Entwicklung von St.Gallen zu schaffen. Dank einer Aufwertung des S-Bahnhofs St.Fiden erhalten Firmen, Mitarbeitende und Bewohner einen bestens erschlossenen Standort mit direktem Autobahnanschluss.

Eine Herausforderung bei der nun anstehenden Masterplanung ist die Verlegung des Werkhofs Wiedacker an der Steinachstrasse. Dort könnte man für eine erste Etappe Entwicklungsraum schaffen für einen Medtechund ICT-Cluster mit direktem Zugang zum Tagungsund Messebereich der OLMA sowie dem Kantonsspital. Eine einmalige Chance für die Gewinnung von wertschöpfungsintensiven Firmen und Arbeitsplätzen. Doch wohin kann man den dortigen Werkhof verlegen?

Da nicht nur die Bevölkerungszahlen schrumpfen, sondern auch die Fahrgastzahlen der VBSG geradezu erodieren – in drei Jahren gingen 2 Millionen Fahrgäste verloren – könnte der St.Galler Stadtrat eine neue Idee zünden. Anstelle des geplanten Neubaus für ein Busdepot an der Rechenstrasse beim Lerchenfeld wird der Standort genutzt, um den Werkhof Wiedacker aufzunehmen. Damit hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Stadt schafft keine neuen Fehlinvestitionen für ein unnötiges Busdepot und schont so ihre Finanzen. An der Steinachstrasse in St.Fiden wird dafür rasch Platz geschaffen für den Spatenstich zum neuen Stadtteil, der die Zukunft von St.Gallen einläutet.